Listen to Your Heart

Das neue Jahr ist schon vier Tage alt und ich habe immer noch den Husten von 2022. Es ist alles sehr anstrengend. Gestern beispielsweise, da wollte ich ins Kino gehen, weil was soll man sonst tun, wenn man krank ist. In Folge studierte ich das aktuelle Programm sehr ausführlich und grenzte das Angebot auf zwei in Frage kommende Filme ein, die auch am gewünschten Datum im gewünschten Kino liefen. Bereits zwei Stunden später hatte ich mich für einen der beiden Filme entschieden – es sollte diese melancholische Erinnerung an Ferientage einer Zwölfjährigen werden, die sie mit ihrem Vater verbringt. Ich mag nämlich solche Erinnerungen, die mit wenigen Worten auskommen, dafür aber optisch mehr hergeben. Aftersun schlug Blueback nur knapp, ich hatte aber einerseits Angst vor Umweltdrama und andererseits vor Schnappatmung, denn seit dem doofen Erlebnis beim Schnuppertauchen werde ich bei Unterwasserszenen kurzatmig. Sie können sich denken, wieso ich den neuen Avatarfilm nicht besonders dringend sehen möchte. Und dann fiel mein Blick auf den Film an einem schönen Morgen – ein vielgepriesenes Erstlingswerk. Ab da hatte ich zu viele Alternativen. Einen Hustenanfall später war mir klar, dass Kino generell gerade keine gute Idee ist, weil man mit anderen Menschen in einem dunklen Raum sitzt und die ja gerne die Dialoge störungsfrei hören möchten und man selbst ja auch. Dann muss ich rausgehen und verpasse womöglich einen großen Teil des Films, für den ich 11 Euro gezahlt habe und dann fehlen mir vielleicht Details zum Verständnis. Alles sehr unbefriedigend. Also blieb ich einfach daheim und schaute irgendwas in der Mediathek. Für morgen Abend habe ich übrigens Konzertkarten. Das ist echt Leben am Limit.

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