And now the end is near – Teil I

Dieses Jahr ist fast vorbei. Ein bemerkenswertes Jahr, weshalb ich mich gerne in einer kleinen Rückschau daran erinnere. Vieles war gut, Manches nicht, wie halt das Leben nun mal so läuft. Für mich war es aber in vielerlei Hinsicht mehr als nur eine austauschbare Zahl. Ich mag sie nicht nur, weil sie in meinem Geburtsdatum auftaucht, sondern weil sie als Platzhalter für Dualität ein Lebensprinzip abbildet.

JANUAR

Das neue Jahr begrüßte ich bei Sonnenaufgang am Strand von Miami. Es sollte MEIN Jahr werden. Einmal mit alles bitte. Auch beim ersten Rückschlag gab ich es nicht verloren – solange ich nur daran glaube, wird sich alles in meinem Sinne fügen. Das war keine Hoffnung, sondern mein Beschluss.

An Weihnachten 2021 schrieb ich die Geschichte unserer Freundschaft als Geschenk für eine Freundin auf, die mich seit 1989 begleitet. Die Erinnerungen erwärmten auch mein Herz noch bis in den Januar hinein. Während ich die Monate zuvor noch unter erheblichen körperlichen Einschränkungen litt und mehr herumsaß als mir lieb war, konnte ich bereits im Januar wieder relativ schmerzfrei Sport treiben. Ich hatte meinen Körper ganz langsam aber konsequent im Studio wieder in Schuss gebracht. In Folge genoß ich meine neu gewonnene Bewegungsfreiheit in vollen Zügen und neuer Kleidung.

In meinem Blog schrieb ich vom Tod eines Öhlschlägerzwillings – zwei illustre Gestalten des Münchner Stadtlebens. Der zweite verstarb übrigens ein paar Monate später.

Da Corona noch ernst genommen wurde, konnten öffentliche Einrichtungen nur mit Impfnachweis und Testung besucht werden. Bei einem Kneipenbesuch traf ich nicht nur eine neue Bekanntschaft, sondern ging auch einem Schwindler auf den Leim.

Und dann war da noch mein Geburtstag. Gefeiert habe ich ihn unter Dampfschwaden im Aussenbecken des Dantebads. Später wurde viel getrunken.

FEBRUAR

Im Februar war ich schon wieder in Miami, später in Montreal und Toronto. Ich erinnere mich an viel Migräne und viel Kälte. Ausserdem gab’s in diesem Monat viele Zweien mit Erinnerungswert und den Beschluss, jetzt an der Datingfront aber mal was Neues auszuprobieren.

Einerseits fand ich die Idee des Alleinseins sehr reizvoll, andererseits konnte ich mich plötzlich vor Angeboten kaum retten. Mir schien, die kamen immer dann vermehrt, wenn ich mich eben nicht binden wollte. Das Zauberwort hieß Polyamorie. Ich kenne inzwischen alle Scheinformen und Ausreden, jedes Für und Wider, habe mir aber noch keine endgültige Meinung zum Thema gebildet.

Dann wollte ich in meinem Blog ein bisschen mehr über mein geheimes Liebesleben schreiben. Es blieb beim Beschluss und einem halbherzigen Anfang im März. Aus Rücksicht auf die Internetintegrität meines Impressors möchte ich das auch hier nicht weiter ausführen. Also von dem, der mit Klarnamen in meinem Impressum drinstehen tut.

MÄRZ

Na gut, ich schrieb dann doch noch eine Fortsetzung. Memoiren können aus den Versatzstücken im alten Blog aber sicher nicht werden. Es folgte der erste große Absturz emotionaler Art. Um darüber zu erzählen, müsste ich zu weit ausholen. Immerhin entwickelte sich aus meinem Tief ein Supportsystem, das sich inzwischen gefestigt hat, und neben ein paar neuen Freundschaften einige Erkenntnisse. Mein Leitmotiv ist seitdem „This too will pass. It may pass like a kidneystone but it will pass.“

Geschrieben habe ich in diesem Monat kaum, gelebt sehr.

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