Seit Samstag besitze ich einen neuen Kühlschrank. Bei den Aussentemperaturen nicht sonderlich notwendig, da könnte ich einfach das Fenster offenlassen, allerdings friere ich schnell. Der alte hatte inzwischen schon mehr als 20 Jahre auf dem Buckel und so wollte ich dem Risiko eines plötzlichen Versagens vorgreifen. Zudem las ich irgendwo, dass die alten Dinger viel Strom fressen. Also habe ich in einem bekannten Elektromarkt ein neues Gerät bestellt und mich versichert, dass ich das alte jederzeit in jedem beliebigen Laden der Kette entsorgen könnte. Die Bestellung verlief ohne Zwischenfälle, die Bezahlung auch. Danach bekam ich etwa jeden dritten Tag eine Nachricht, dass er sich auf dem Weg zum Abholmarkt befände. Da ich nicht sicher war ob das neue Gerät auch in die winzige Lücke in der Küche passt, arrangierte ich die Abholung privat. Bei der Waschmaschine hatte ich mich einst vermessen, weshalb das Teil seit fast zwei Jahren zwar viel Ablagefläche im Bad bietet, vor dem Waschbecken aber nur noch für eher kleinere Personen Platz ist. Das macht insofern nichts, weil ich auch die obersten Regale nie staubrei zu halten schaffe. Bis zu einer Augenhöhe von 170cm fällt das ja nicht auf. Größere Personen dürfen jetzt einfach meine Toilette nicht mehr benutzen. Der neue Kühlschrank passt wirklich toll in die Aussparung. Einziges Problem ist, dass er für einen Einbau gedacht und so komische Verschraubungen auf der Türe besitzt. Dafür hat er keinen Griff wie der alte, was zur Folge hat, dass ich beim Öffnen immer erst in’s Leere greife.
Eine Verblendung ist in der alten Küche unzweckmäßig, doch ergaben sich bei Bestellung nur drei Möglichkeiten, von denen ich die auswählte, die auch ein kleines Gefrierfach hat, weil ich gerne Kaltgetränke mit Eiswürfeln genieße. Es blieb mit den Lückenmaßen also nur noch eine Möglichkeit. Den habe ich gekauft. Nun stehe ich seit Stunden in meiner Küche, lausche dem leisen Surren und denke darüber nach, wie ich ohne viel Aufwand die Vorderseite wieder hübsch bekomme. Womöglich brauche ich dafür doch noch einen Handwerker, was schätzungsweise erst aktuell wird, wenn auch der alte Herd seine Dienste quittiert. Dann fange ich wieder von vorne an. Einziger Wissensvorsprung ist die Lage vom Laden innerhalb des Einkaufszentrums in Relation zum Abholtor. Und wenn dann der Begleiter noch den Standort des Autos im Parkhaus vergisst, sucht man halt eine halbe Stunde. Ich als Parkprofi weiß natürlich, dass man immer – IMMER!!! – ein Foto mit eindeutigen Bezeichnungen von Etage und Richtung macht. Am Flughafen suchte ich nämlich einst mein Auto mit wehen Füßen in hohen Schuhen eine Stunde lang! So ein Erlebnis lässt die Lernkurve sehr steil verlaufen. Ich wusste damals, dass ich mein Auto nach drei Tagen ohne Probleme, nach vier mit ein bisschen Nachdenken und nach fünf mit viel Anstrengung zumindest im richtigen Stockwerk finde. Nach einer Woche hatte meine Festplatte den Standort aber gelöscht. So befürchtete ich langes Suchen mit dem Begleiter – seine Festplatte ist immer mit vielen, wichtigen Daten voll. Wir hatten aber nach 20min Glück und es fielen durch die Suche nicht mal erneut Parkgebühren an. Übrigens hätte ich bei der Entsorgung des Altgerätes die Eierschablone drin lassen können, die ist nämlich serienmäßig in neuen Geräten mit dabei. Nur meine Lebensmittel passen nicht mehr so schön rein wie früher. Insgesamt ist weniger Platz, weil die Schubladen für Gemüse unten nicht rausgezogen werden, sondern innen hochgeklappt. Deswegen kann ich da nix draufstellen, was mich sehr irritiert. Ich hänge an der alten Sortierung.
Die Küchensituation ist also nur teilweise befriedigend, mit ein bisschen gutem Willen aber durchaus erträglich. Weil meine Küche aber für eine Stehparty sowieso zu klein ist, sehe nur ich das. Aber hey, neuer, sauberer Kühlschrank. Ich bin ja schon für Kleinigkeiten dankbar.