What you say you’ll meet me down on heartattack and wine

Oft fand ich die Bezeichnung für Depressionen als einen schwarzen Hund beschrieben. Man kämpft mit ihm, kämpft gegen ihn an und kämpft doch mit sich selbt. Ich empfinde den Zustand für mich eher als Nebel, der mich umhüllt, mich schluckt und gleichzeitig Stimmen, Licht und alles von aussen abdämpft, der mich unsichtbar macht. Dagegen kämpfe ich nicht an, denn genau das möchte ich in Momenten der Erschöpfung und Traurigkeit sein: unsichtbar und geschützt vor dem aussen.

Der Nebel ist mein Freund und Gefährte. Wenn ich ihn aufziehen spüre, habe ich Angst. Vor den überwältigenden Gefühlen, vor den Ansprüchen und Urteilen aus meinem Kopf, nicht aber wenn ich mich in ihm befinde. Dann ist alles ungewöhnlich ruhig und unaufgeregt. Ich muss mir keine Gedanken um mein Weinen oder meine Wut machen, muss meinen Rückzug nicht rechtfertigen und kann sobald ich wieder die Kraft dazu spüre, hinaustreten. Nicht umsonst ist Herbstnebel ein Bild für Rückzug, Vergängnis und Konzentration auf das Wesentliche. Nerbst ist nicht Sterben, sondern ein Anlauf nehmen dessen, was einige Monate später aus dem Boden hervorbricht. Ich mag das Dunkel des Herbstes und des Nebels. Darin fühle ich mich geborgen.

Lesetipp: Im Nebel von Hermann Hesse

Hörtipp: Schubertquintett mit dem Juillardquartett Adagio ab 16.22

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2 Gedanken zu „What you say you’ll meet me down on heartattack and wine“

  1. Ich kenne Hund und Nebel nur aus Erzählungen und vom Lesen, aus Blogs und Büchern. Bin froh darüber, das mit dem Lesen insbesondere, um das besser verstehen zu können. (Und habe den Tom-Waits-Titel erkannt.).

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