Fourtythree

Es gab eine Zeit, da konnte ich nicht ohne Licht schlafen. Ich muss so um die 12 gewesen sein als ich das erste Mal sehr mutig im dunklen eigenen Zimmer eingeschlafen bin. Dann setzten die Alpträume ein. Meistens wurde ich wach und griff nach dem Lichtschalter, doch der funktionierte entweder nicht oder die Birne platzte. Da wurde mir klar, dass ich immer noch träumte. Erst ein brennendes Licht war ein sicheres Anzeichen für Wachsein.

Wie oft ich in Hotelzimmern orientierungslos aufwache oder nicht weiß, wo sich der Lichtschalter befindet. Doch nie war das ein größeres Problem für mich. Bis ich heute nach vielen Jahren zum ersten Mal daheim wieder mit Licht schlief. Weil in der Dunkelheit meine inneren Monster die Kontrolle über mein schlaftrunkenes Hirn übernehmen und meinen Körper erzittern lassen. Es ist nicht die Dunkelheit, es ist der Kopf, in dem sich die Bilder verselbständigen. Ich schlafe im Schnitt 3 Stunden, den Rest der Nacht liege ich wach. Schlaftabletten? Fehlanzeige. Nichts bringt mich schneller an den Rand einer Panikattacke als der erlebte Kontrollverlust durch Medikamenteneinfluss. Wenn ich doch nur den Film anhalten könnte. Oder mein Leben.

5 Gedanken zu „Fourtythree“

  1. Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich sagen oder besser schreiben soll. Es berührt mich in meinem Innersten, Ihre Worte zu lesen und Ihre Trauer zu spüren. Ich kann nicht einmal annähernd nachvollziehen, wie das ist. und ich wünsche Ihnen aus tiefstem Herzen, dass Sie wieder Mut fassen oder Lebensmut haben und all das, was das Leben lebens-und liebenswert macht, erfahren können.

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