Sing it Loud as You Can

Gestern hatte ich Geburtstag. Damit gebe ich Ihnen die Gelegenheit, mir in den Kommentaren nachträglich zu gratulieren. Am Tag selbst war ich natürlich beschäftigt, wie auch damals vor X Jahren meine Mutter. Auf die Frage, um welche Uhrzeit ich denn geboren sei – diese Information ist zur Ermittlung des Aszendenten wichtig (ja, ich hatte da mal Interessen) – erwiderte sie, so genau könne sie das nicht sagen, denn sie sei beschäftigt gewesen, jedoch sei der Vater auf dem Mittleren Ring im Stau gestanden, es müsse also gegen fünf gewesen sein. Und das sagt nicht nur viel über Tageszeitermittlung in München, sondern auch alles über meinen Start hier aus. Mehr braucht man nicht wissen.

Babylon hieß der Film, den ich mir für den Nachmittag ausgesucht hatte. Obwohl die Musik weite Strecken wie Lalaland-Recycling klang und manche Szenen sehr vorhersehbar waren, obwohl sich der Regisseur viel an fremden Vorlagen und Filmzitaten bediente, schaffte er eine wunderbare Atmosphäre mit den so berühmten Privatfeiern Reicher & Schöner, die am besten sind, kurz bevor sie in Verderbnis kippen. So auch bei den Charaktern, die diese Grenze bewusst überschreiten oder aber über die Klippe gestoßen werden. Da schaut der Zuschauer hin, wenn er die großen und kleinen Schicksale der Filmschaffenden des letzten Jahrhunderts beobachtet, und sieht für die kommenden drei Stunden nicht mehr weg.

Danach ein Menü in der Brasserie Colette. Ich hatte dermaßen Kohldampf, dass ich bereits vorab das Brot und die Gürkchen verschlang als gäbe es kein Morgen. Danach Artischocke mit dreierlei Dip, Pariser Gnocchi und Käse zum Abschluss, dazu Limonade und Chablis. Anschließend ein Spaziergang zur U-Bahn heim und dort sehr satt und zufrieden eingeschlafen. Ich hätte gerne öfter als nur einmal im Jahr Geburtstag.

13 Gedanken zu „Sing it Loud as You Can“

  1. Hiermit möchte ich nachträglich zum Geburtstag gratulieren! Ein neues Lebensjahr mit vielen erfreulichen Begebenheiten und recht viel Gesundheit wünsche ich. Ich vermute, die schönen Sachen, die gestern gemacht wurden, lassen sich auch ohne Geburtstag öfter einmal unternehmen. Es darf natürlich nicht inflationär werden, das wäre dann, als ob man jeden Tag Dom Perignon anstatt des gewöhnlichen Champagners für jeden Tag trinkt. Zur Ermittlung der Geburtszeit haben sich schon viele Astrologen viele Gedanken gemacht. Wenn allerdings schon von Mutterseite eingegrenzt werden kann, dass es eher am Nachmittag gegen ca. fünf als in aller Herrgottsfrüh war, ist das schon viel und eigentlich genau genug für weitere Berechnungen. Sehr ehrgeizige Astrologen bemühen zur Geburtszeitermittlung prägnante Lebensereignisse der Nativität. Wie zum Beispiel Umzüge, Eheschließungen, Beinbrüche. Aber so lange an dem Geburts-Tag kein Mondwechsel oder Planetenwechsel im Tagesverlauf war, sind die wichtigsten Planeten klar, der Aszendent wechselt ca. alle zwei Stunden, nur der ist dann insofern fraglich, dass drei Zeichen in der Zeitspanne in Frage kämen. Das führt jetzt aber zu weit. Was wurde denn als Aszendent bei 17 Uhr Geburtszeit ermittelt?

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    • Das Standesamt liegt in München zwar auch unweit vom Mittleren Ring, ist aber nicht wirklich vom Stau auf selbigem betroffen, sodass hier die genaue Geburtszeit erfragt werden konnte. Löwe ist das Sonnenzeichen. Ich finde aber heute keinen wirklichen Zugang mehr zu den ganzen Astrologiedingen. Danke für die Glückwünsche.

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